Wie das Tessiner Parlament am 25. November beschlossen hat, wird es ab 2015 eine Cash-Förderung von CHF 1500 pro Sitzplatz in einem alternativ angetriebenen Fahrzeug mit einem CO2-Ausstoss von unter 95g/km geben. Diese wird sogar rückwirkend auf 1.1.2014 erstattet. Für ein fünfsitziges Elektrofahrzeug wie den Nissan Leaf oder den Renault ZOE sind das immerhin CHF 7500 Förderung! Damit die Förderung jedoch eingestrichen werden kann, muss das bisherige Fahrzeug mit Verbrennungsmotor verschrottet werden und darf nicht weiterverkauft werden. Also quasi eine Abwrackprämie der Tessiner Art.
Finanziert wird die Förderung (für die Staatskasse) kostenneutral über einen Aufschlag auf die jährliche Motorfahrzeugsteuer.
Damit ist das Tessin der erste Schweizer Kanton, der eine nennenswerte finanzielle Förderung der Elektromobilität beschliesst. Anhand der Zulassungszahlen im Vergleich zu den restlichen Kantonen wird sich sehr gut zeigen lassen, wie sich eine solche Förderung konkret auswirkt.
In Ländern mit massiver staatlicher Förderung, allen voran in Norwegen, hat dies zu einem wahren Boom der Verkaufszahlen geführt. Dort machen Elektrofahrzeuge mittlerweile bis zu 6% der Neuwagenkäufe aus.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Tessin in Sachen Elektromobilität eine Vorreiterrolle einnimmt. Bereits in den 90er Jahren war die Gegend um Mendrisio Zentrum eines Grossversuches in Sachen Elektromobilität.
Man darf gespannt sein wie die Entwicklung weiter geht. Auch das kürzlich von der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrates erlassene und vom Bunderat zur Annahme empfohlenen Postulates Voraussetzungen für ein Schnellladenetz für Elektroautos auf Nationalstrassen dürfte einiges ins Rollen bringen. Fordert es doch nichts geringeres als die Errichtung eines Schnellladenetzes entlang der Schweizer Nationalstrassen.
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